Die Stadtschützen Thun einst...
Um 1500 stand das Schützenwesen in Thun bereits in voller Blüte. Damals gab es drei Gesellschaften: die Armbrustschützen, die Büchsenschützen und die Jungen Knaben, die Knabenarmbrustschützen. Die älteste, im Original erhaltene Schützenordnung der Büchsenschützen von Thun stammt aus dem Jahre 1535 und damit gilt dieses als Gründungsjahr der Stadtschützen.
Schützenordnung von 1535
Damit gehören die Stadtschützen Thun mit zu den rund zwanzig ältesten Schiessvereinen der Schweiz.
Die ersten Zielstätten der Bogenschützen befanden sich bei Allmendbrücke an der Aare, dem spätern Selve-Areal. Namen wie „Scheibenstrasse“ und „Schützenlinde“ erinnern immer noch daran.
Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Bern-Thun mussten die Schützen das bisherige Terrain verlassen und zogen ins freie Gelände beim Zollhaus im Lerchenfeld. Nach einigen Zwischenlösungen wurde im Juni 1900 eine neue Anlage Zollhaus mit 20 Gewehr und 10 Revolverscheiben in Betrieb genommen. Diese diente den Stadtschützen als Besitzern, einigen weitern Thuner Vereinen sowie dem Militär bis ins Jahr 1969 und wurde dann durch den Neubau der Anlage Guntelsey im Glütschbachtal abgelöst und das Terrain im Zollhaus an den Bund verkauft. Die Anlage Guntelsey führte gleichzeitig zur Gründung der Vereinigten Schützengesellschaftender Gemeinde Thun (VSGT), welcher heute elf Schiessvereine mit Sitz in Thun angehören.
Die Schiessvereine waren seit Jahrhunderten Stützen unseres Landes und sind es bis heute geblieben; dazu gehört auch die Pflege alter Schützentraditionen. Eine Vielzahl historischer Schiessen in Erinnerung an mehr oder weniger erfolgreiche Schlachten unserer Vorfahren sind eine dieser Traditionen, an welchen sich auch die Stadtschützen Thun beteiligen. Den jährlichen Höhepunkt bildet aber selbstverständlich der Thuner Ausschiesset. Zusammen mit dem Männerchor Thun ausgebaut und betrieben, bildet auch der Chutziturm Bestandteil der Traditionen; näheres dazu ist unter Links zu finden.